Bin leider servertechnisch nicht so versiert, aber die Antwort die ich heute erhalten habe, kommt mir ein wenig komisch vor. Zur Sache:
Seit vier Tagen ist mein gemieteter VServer so langsam, dass einfach Webseiten nicht flüssig aufgebaut werden. Teilweise können einfache AJAX-requests nicht ausgeführt werden, weil der Serve austimed. Ein Speedtest ergab einen Pink von wahnsinnigen 800ms, bei einem Server, der in Deutschland liegen soll… Auf meine Anfrage was los sei, bekam ich die Antwort, dass meine maximal zulässigen Clients eventuell ausgereizt sind, was ich jedoch nicht glauben kann, da ich am Tag nie mehr als 500 Besucher habe und diese auch zeitversetzt kommen und nicht alle auf einmal.
Wenn ihr mich fragt liegt die Sache eher an einer Überbelegung des VServers, oder welche Gründe könnte der plötzliche Perfomanceabfall sonst haben? Bis vor dem Wochenende lief alles tadellos.
Die max_clients betrifft HTTP-Verbindungen. Ein Besucher verursacht nun mehrere solche Verbindungen. Beim Laden der Seite wird sicherlich mindestens eine CSS-Datei geladen, ebenso Bilder und evtl. noch JavaScript. Du erwähnst AJAX - wenn die Seite nach dem Laden noch einen AJAX-Request absetzt ist das dann wieder ein neuer HTTP-Request. In der Summe kommt bei einem Nutzer also durchaus eine beachtliche Zahl zusammen, die bezogen auf die Gesamtbesucherzahl die max_clients des Apache erreichen könnte.
Wenn es keinen technischen Grund gibt, könnte auch die Besucheranzahl ein Grund sein. Evtl. wurde die Seite irgendwo verlinkt und wird daher seit 4 Tagen häufiger aufgerufen - vlt. nicht durch Menschen sondern durch Bots. Auch die können die Anzahl laufender Apache-Clients erhöhen, da auch sie die o.g. Dateien aufrufen. Schau dir mal die Access-Logs an, ob dir da irgendetwas auffällt. Vlt. läuft auch ein Bot über die Seite, der die Gesamtlast erhöht - den könnte man (serverseitig) z.B. mit fail2ban (also über iptables) automatisiert sperren.
Und dann betreibst du einen eigenen (angemieteten) vServer? Kopfschüttel
Überleg dir bitte ob du nicht auf einen „Managed (v)Server“ umsteigst, oder einen Administrator vom Fach mit der Verwaltung/Wartung des Servers beauftragst.
Dies wäre nicht nur in deinem Interesse, sondern auch im Interesse aller Internetnutzer + aller Unternehmen die ans Internet angebunden sind (Stichwörter: Sicherheit, Botnetze, Spamschleudern …).
Zeig mir einen Managed Server für 20€/Monat und ich buche einen. Außerdem wirbt mein Anbieter extra damit, dass dieser VServer auch für Leute geeignet ist, die keine Ahnung von Servern haben. Bisher habe ich mich auf diese Aussage auch verlassen können.
Diese Aussage von einem Hoster finde ich äußerst gefährlich. Der Hoster geht damit selbst ein Risiko ein, welches ihn aus Sicht seiner Kunden dazu verdonnert jeden technischen Aspekt der Server selbst zu warten und zu untersuchen. Vermutlich kamst Du bisher damit zurecht weil Du kein technisches Problem sondern nur Fragen zur Konfiguration und Einrichtung hattest. Diese Grenze ist nun aber erreicht wo dein Hoster dich auf max_clients hinweist und Du damit nichts anfangen kannst.
Ein ManagedServer wäre für dich durchaus das richtige, nur kosten diese automatisch mehr, weil der Hoster die entsprechende Manpower dafür bereitstellen muss. D.h. dort stehen Techniker bereit dir bei Problemen (wie dem jetzigen) zu helfen und gemeinsam mit dir Lösungen zu erarbeiten. Diese Unterstützung hast Du bei einem VServer nicht, wie man merkt.
Ich vermiete einen Atommeiler und bewerbe ihn mit der Aussage „Der ist auch für Leute geeignet, die keine Ahnung vom Betrieb eines Atommeilers haben!“
Mietest du auch einen von mir?
Kannst dich ja schliesslich auch auf meine Aussage verlassen
Wie du feststellst ist so eine Aussage auf Deutsch gesagt: Für den Arsch!
Der Anbieter wird sich in Schadensfällen schön aus der Haftung raushalten (ausser der Schaden ist wirklich auf ihn zurück zuführen), da du derjenige bist, der die Verantwortung für den vServer trägt!
Auch ein Server der nicht richtig administriert wird …
Absichern gegen Angriffe
regelmässiges Sichten der Logfiles
einspielen der Updates (unter Umständen auch einspielen von einzelnen Patches)
regelmässige Security-Audits durchführen (um auf neue Bedrohungen zu reagieren/ ihnen vorzubeugen)
uvm.
… verhält sich ähnlich eines schlecht gewarteten Atommeilers, er wird irgendwann (früher oder später) zu einer Gefahr für andere!
Managed Server bedeutet auch (zusätzlich zur Aussage von threadi):
Die Techniker des Hosters übernehmen die administrativen Aufgaben.
Hatte mir übrigens für ein neues Projekt in den USA bei fatcow.com einen simplen Webspace-Tarif für gerade einmal 15$/Jahr incl. einer Domain bestellt. Jetzt stelle ich fest, dass die Geschwindigkeit dort bei dem normalen Hosting-Tarif und trotz Serverstandort USA höher ist, als bei meinem VServer mit Standort in Deutschland, der mich mehr als das zehnfache (15€/Monat) kostet!!! Bin so was von überrascht, dass ich den Anbieter hier unbedingt weiter empfehlen muss.