aufgabenverteilung: designer, webentwickler

hallo,

ich zerbreche mir den kopf, wo die grenze zwischen webdesigner und entwickler ist.
designer malen ein bild in photoshop und designen dabei alle button und texte, erstellen meist nur eine sicht einer seite und denken meist nicht weiter als ihr pinsel.
das jemand das ganze in css und html übersetzten muss wird dabei gern vergessen und genau dort gibt es ein problem.

vor kurzem hab ich mehere psd dateien bekommen und diese 1:1 in eine 7mb große ajax seite verwandelt. eine sau arbeit: slicen schnipseln und hintergrundgrafiken für fast jedes element. tu ich dies nicht, heißt es: schaumal, das sollte doch ganz anders aussehen.

wieviel muss/darf ich als entwickler von einem professionellen webdesigner erwarten? entwickel ich das programm, schieb dem designer das template system unter, oder macht mir der designer einen design entwurf und ich entscheide, welche elemente wie umgesetzt werden?

natürlich ist alles möglich, aber wie ist die regel?

gruß,
foxmorayn

Die Regel ist die, was dein Kunde von dir erwartet. Es kommt also ganz darauf an, in welcher Beziehung du zu dem Designer stehst. Entwickelt er letzten Endes nur das Design (gegen Geld) damit du deinen Auftrag erledigen kannst, dann liegt es natürlich in deiner Hand - unter Berücksichtigung der Wünsche des Kunden.

Ein guter Designer entwickelt mit technischem Blick. Damit meine ich, dass der Designer sein Layout auf die spätere Technik ausrichten sollte. Die Praxis spricht oftmals eine andere Sprache. Gerade wenn kein ordentliches Briefing etc. erfolgt und/oder die Leute nicht miteinander sprechen.

Ein unerfahrener Kunde entscheidet natürlich ausschließlich nach dem Layout. Die Arbeit, welche auf den Entwickler evtl. zukommt, kann der Kunde nicht abschätzen.

Deshalb ist Kommunikation ja so wichtig. Andernfalls wird die „Entwicklung“ teurer, was ja auch für Dich nicht wirklich unvorteilhaft ist ;-).

Wir machen es generell so, dass keine fremden Layouts ohne Meeting produziert werden.

Das Problem, was ich da sehe, sind die verschiedenen Arten von Designern. Die einen haben Print-Design gelernt, aber wesentlich weniger haben Web-Design gelernt (wenn man das denn schon wirklich lernen kann!).

Print-Designer haben meistens nicht den Blick für das WWW und versuchen, die Dinge, die sie gelernt haben, vom Papier auf den Bildschirm zu drücken. Da heißt es, es MUSS font-size:11pt sein. Nicht nur, dass es unbedingt „pt“ sein muss, obwohl es auf dem Bildschirm kein pt gibt, es muss auch 11pt sein, Rücksicht auf Voreinstellungen oder Sehbehinderte werden nicht gemacht. Oder das Layout. Pixelgenau muss es sein. Das Menü muss aus Buttons bestehen und die Menüpunkte bekommen ein Hintergrundbild mit 12px Höhe, wenn die Schrift vergrößert wird, platzt alles. „Kann man die Schriftvergrößerung nicht unterbinden?“ kommt dann von Print-Designern die Frage. Pixelgenaue Layouts, die sich weder an die Schriftgröße noch an den Viewport anpassen usw. usf.

Designer, die im Web arbeiten wollen, müssten IMHO eigentlich enorm viel dazu lernen und von eingefahrenen Vorgehensweisen, wie sie auf dem Papier sicher alle richtig und gut sind, abkommen. Diese Kompromissbereitschaft, die man im WWW braucht, die fehlt den Print-Designern.

Wenn man mal einen echten Web-Designer vor sich hat, der kann dann auch Designs entwickeln, wo der Entwickler nicht stöhnt, das zu realisieren. Da kann man die Aufgabenverteilung klar aufteilen, das Wissen geht aber ineinander über.

danke. werd heute nochmal ein wenig live darüber plaudern.